Nachhaltige Flächenbe- wirtschaftung / Regionale Märkte stärken

Nachhaltig wirtschaften. Einfach "mehr Bio" ist uns zu wenig.


Der Öko-Landbau hat einen historischen Verdienst, indem er beim Verbraucher und in der Branche ein besonderes Augenmerk auf das "Wie" der Produktion gerichtet hat. Wir wollen ihn weiter mit ambitionierten Ausbauzielen unterstützen. Doch unsere Vorstellungen gehen weiter. Denn: Die Weiterentwicklung und der Erhalt aller landwirtschaftlicher Betriebe bringt die größten Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Tierwohlsteigerungen.


Wir wollen die Stärken der unterschiedlichen Bewirtschaftungsweisen verbinden und das Ertrags- und Nachhaltigkeitspotential in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Landwirten weiterentwickeln.


Ökologischer Landbau ist eine landwirtschaftliche Produktionsweise, die sich nachfrageorientiert entwickeln muss. Durch den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und die Beschränkung auf organische Düngung wirtschaftet der ökologische Landbau nachhaltig und dient in vielen Bereichen der konventionellen Landwirtschaft als Vorbild zu mehr Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung. Ökoprodukte sind durch höheren Personaleinsatz und geringere Erträge teurer in der Produktion. Die Bereitschaft der Kunden, höhere Preise für Lebensmittel auszugeben, entwickelt sich allerdings verhalten und nach Produktgruppen unterschiedlich. Jedes Angebot braucht eine Nachfrage, deshalb spalten wir Landwirtschaft nicht nach der Produktionsform, die sie für ihren Betrieb wählen, sondern begleiten alle Landwirte, die gesunde Nahrungsmittel, saubere Energie, mehr Tierwohl und nachhaltige Bewirtschaftung auf ihrem Hof weiterentwickeln.


2050 werden wir bis zu 10 Milliarden Menschen ernähren müssen. Deshalb müssen wir Potenziale zur Ertragssteigerung identifizieren und möglichst umweltverträglich einsetzen. Unsere Politik in den Jahren 2021-2026 wird dies noch stärker würdigen.


Die Bauern suchen aus eigenem Antrieb Wege, die fachliche Praxis zu verbessern, um die Landwirtschaft noch näher mit ambitionierten Umweltzielen in Einklang zu bringen. Freiwillige Blühstreifen-Projekte, ein Besatz von 48 % der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsfläche, u.a. mit AUKM, also Agrarumwelt-, Klima- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen, zeigen dies auf.


Nichts wird besser, wenn wir uns in %-Zahlen beim Ausbau der ökologischen Flächen überbieten, aber alles wird schlechter, wenn wir auf Dauer aus dem Blick verlieren, welche beträchtlichen Beiträge die gesamte Landwirtschaft in den letzten Jahren erbracht hat und wir ihr nicht Chance und Anerkennung geben, diesen Weg in der Zukunft fortzuführen. Biologische Wirtschaftsweisen würdigen, ohne die restlichen 90 % der Berufskollegen in ihrem Streben nach Fortschritt und Verbesserung zu diskreditieren – das ist unser Anspruch. Für uns ist deshalb der größte Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, alle Landwirte dabei zu unterstützen, ihre Potentiale weiterzuentwickeln.


Wir denken die Vermarktung regionaler Lebensmittel ganzheitlich. Vom regionalen Anbau und der regionalen Aufzucht, von der regionalen Produktion und Vermarktung bis hin zum regionalen Genuss: Für uns Freie Demokratzen ist klar: “Aus der Region – für die Region“ ist die beste Unterstützung für unser Landwirtinnen und Landwirte. Daher wollen wir die bestehenden regionalen Vermarktungsstrukturen evaluieren und modernisieren.


In der Bewässerung müssen wir nach intelligenten, weil wasser- und kostensparenden Methoden der Wasserversorgung suchen. Denn wir wollen den Anbau von Sonderkulturen im Land erhalten und ausbauen.

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