Die Funktion der Stadt erhalten
Das System Stadt funktioniert seit Jahrtausenden als der Ort vom Austausch von Waren und Dienstleistungen, Produktion und Handel mit den Regionen, die über die unterschiedlichsten Verkehrswege mit der Stadt verbunden sind. Wenn wir somit das Herz einer Stadt als Marktplatz begreifen, dann sind die Verkehrsadern die Blutkreisläufe, die dieses Herz schlagen lassen.
Eine Verkehrspolitik die vorrangig auf die Reduzierung des Einzugsgebiets einer Stadt durch Verdrängung des Individualverkehrs aus dem Umland abzielt hat zur Folge, dass dieser Marktplatz an Attraktivität und Frequenz verliert. In Folge dessen sinken Umsätze und Arbeitsplätze. Die Zentralitätskennziffer sinkt.
Denn die Stadt lebt nicht vom Wohnen ihrer Bürgerinnen und Bürger alleine. Die aktuelle politische Entwicklung, dass sich Verkehrs- und Bauplanung nahezu ausschließlich auf die reinen Wohnbedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger fokussiert, während die wirtschaftliche Weiterentwicklung durch Unternehmensansiedlungen ihre Bedeutung verliert, verfolgen wir Freien Demokraten mit Sorge. Wer glaubt, dass ein Job in der Verwaltung oder bei der öffentlichen Hand ausreicht, um auf Dauer das System Stadt mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten, verkennt die Problematik. Denn all diese Arbeitsplätze im öffentlichen Bereich würden dann ausschließlich finanziert über die Steuereinnahmen und Gelder der Menschen, die davon leben wollen.
Um den steigenden Mietpreisen zu begegnen, setzen wir auf Anreizsysteme, um den bestehenden Wohnungsbestand zu erhöhen.
Hierzu können insbesondere Aufstockungsmaßnahmen von Gebäuden in den Gebieten herangezogen werden, in denen es keine einheitlichen Gebäudehöhen gibt. Neben der Möglichkeit, durch vereinfachte Genehmigungsverfahren Dachausbauten und ggf. auch Aufstockungen zu genehmigen, soll auch das Aufteilen sehr großer Wohnungen in zwei oder drei Wohneinheiten baurechtlich ermöglicht werden, ohne unnötige zusätzliche bürokratische Hürden (wie z.B. den Nachweis von Parkplätzen) aufzubauen.
Gerade ältere, alleinstehende Menschen erhalten dadurch die Möglichkeit, Teile ihres Eigentums zu vermieten. Menschen, die altersbedingt oder aufgrund von Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, selbstständig umzuziehen, wollen wir dabei unterstützen. Hierzu wollen wir Anlaufstellen einrichten, die ihnen bei der Suche nach neuem Wohnraum und dem Umzug dorthin helfen. Wir wollen für sie einen vertrauensvollen und seriösen Service aus einer Hand schaffen.
Umgekehrt achten und schützen wir aber auch das Recht älterer Menschen, selbstbestimmt in den Räumen zu leben, in denen sie leben wollen. Dabei darf es keine Rolle spielen, wie groß der von älteren Menschen genutzte Wohnraum ist.
In den Fällen, in denen es in den Innenstädten kaum noch bestehende Brach- oder Entwicklungsflächen mehr gibt, ist der Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ aufzuheben.
In diesen Fällen sollen Städte auch wieder in den Randbereichen wachsen dürfen.
Dies schafft Entwicklungsperspektiven für die Städte und entschärft den Preisdruck auf Mieten und Kaufpreise für Grundstücke und Wohnungen.
Zur Außenentwicklung gehört ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr. Bei zügiger und sicherer Erreichbarkeit der Stadtzentren siedeln manche Bürger gerne in den angrenzenden Landgemeinden an.
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