Die rheinland-pfälzische Agrarpolitik

In der Periode 2021-2026 wollen wir unsere Politik noch mehr zu einer Imagekampagne für Landwirtschaft, ländliches Leben und moderne und vielfältige Berufsbilder in der Landwirtschaft auflegen. Geben wir den Menschen einen Eindruck von der „Faszination Landwirtschaft“. Landwirtschaft, das ist kein „Stand“, das sind langjährig ausgebildete Profis, die gesunde und hochwertige Nahrungsmittel produzieren, Energie erzeugen und einen großen gesamtgesellschaftlichen Beitrag zum Umwelt-, Arten- und Klimaschutz leisten.
In unseren landwirtschaftlichen Berufsschulen haben wir im Weinbau schon jetzt 50 % Azubis, die nicht aus einem familiären Betrieb stammen, mit einem steigenden Frauenanteil. Diese Quote zeigt die hohe Attraktivität des Berufsbildes und muss auch in den anderen Agrarfeldern zur Messlatte werden.
Die Bauerndemonstrationen in den Jahren 2020 und 2021 oder auch die Corona-Krise mit der damit einhergehenden Rückbesinnung der Bevölkerung auf regionale Agrarprodukte haben das Tor geöffnet, der Landwirtschaft ein neues Selbstbild zu ermöglichen. Dabei wollen wir sie weiter nach Kräften zu unterstützen.
Das Leitbild von der „bäuerlichen Landwirtschaft“ soll Richtung einer „nachhaltig bäuerlich-professionellen Landwirtschaft“ weiterentwickelt werden. Der Anspruch an „Wissen, Können und Wollen“ sollte in diesem neuen Leitbild neu definiert und aufgesetzt werden. Landwirtschaft erfordert eine umfassende Ausbildung. Wir als Freie Demokraten kennen und schätzen die berufliche Professionalität der Landwirte und unterstützen sie. Und zwar nicht mehr nur – wie in überkommener Weise - als mitunter noch familiär geprägter „Stand“, sondern als moderne Berufsgruppe mit hohem Know-how und großer Verantwortung. Während nämlich das öffentliche Bild geprägt ist von bäuerlicher Hofromantik von vor 50 Jahren, die es in der Realität nie gab, wissen wir, dass heute die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft besser sind, die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel so hoch ist wie noch nie, die Tiere besser gehalten werden und die Äcker nachhaltiger bewirtschaftet werden als je zuvor in Deutschland und aktuell in weiten Teilen der Welt.
Die rheinland-pfälzische Landwirtschaft ist geprägt von familiär geführten Betreiben. Unsere kleinbäuerlichen Strukturen sind der Motor der lebendigen Agrarwirtschaft. Wir wollen, dass dies auch in Zukunft so bleibt und geben den Höfen eine echte Perspektive.
Die anstehende Aufstellung des nationalen Strategieplans zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der nächsten Förderperiode wie auch die nähere landesrechtliche Ausgestaltung von Bundes- und Landesförderprogrammen wollen wir insbesondere auch zur Verbesserung der Situation für Hofnachfolger und Junglandwirte nutzen Unser Ziel ist es auch, Hofübernahmen in Landwirtschaft und Weinbau attraktiver zu machen. Darüber hinaus wollen wir Investitionen in die Modernisierung von Betrieben fördern.
Wir Freie Demokraten setzen uns daher auch für eine Übernahmeprämie in der Landwirtschaft ein. Beispielsweise könnten in der dargestellten Kulisse Betriebsübernahmen durch Übernahmeprämien von 50.000 Euro bzw. Investitionszuschüsse für Modernisierungsmaßnahmen durch Ausbau der Existenzgründungsberatung und durch einen organisierten Wissensaustausch zwischen den Gründern und Übernehmenden gefördert und attraktiver gemacht werden.
Wir wollen jungen Menschen frühzeitig für die Vielfältigkeit und das Verantwortungsbewusstsein unserer Landwirtschaft begeistern. Daher wollen wir ein Freiwilliges Soziales Jahr „Grüne Berufe“ in Rheinland-Pfalz einführen. Gleichzeitig wollen wir die Kooperation zwischen Kitas und Schulen weiter intensivieren und den Bauernhof zu einem modernen Lernort machen. Durch frühzeitiges Erleben von Landwirtschaft kann ein besseres Verständnis für diese wichtige Branche geschaffen werden. Zudem wollen wir auch die Möglichkeiten landwirtschaftlicher Praktika verbessern.

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